Paul Lévy ist in Belgien ein sehr bekannter Mann im Radio. Als er sich nach dem deutschen Angriff auf Belgien 1940 weigert, seine Arbeit unter Kontrolle des Besatzers fortzuführen, wird er in Breendonk eingesperrt. Im Herbst 1941 meldet die BBC, dass er den Foltern erlegen ist. Um dem zu widersprechen, wird er vorläufig freigelassen. Es gelingt ihm zu fliehen, und im Juli 1942 erreicht er London. Dort wird er zu einer der bekannten Stimmen in für Belgien bestimmte Radiosendungen.
Breendonk, den 1. März 1941
Meine Liebling, Entschuldigt bitte als ich dir auf Deutsch schreibe: du weiszt, glaube ich, dass ich den Jüdischen Abteilung des Lagers gehöre und diese Abteilung muss allein auf Deutsch schreiben. (…)
Breendonk, den 2. Oktober 1941
Meine sehr liebe Simone,
Ich danke dir für die zwei Briefe (das französischen und das deutsches) und für das Paket die du mir während den letzten Monat geschickt hast. Nachrichten von Hause sind mir so wichtig wie Brot und… noch wichtiger für die Gesundheit meiner Nerven. (…)
Nach D-Day wird Lévy Kriegsreporter. Er ist bei der Befreiung von Dachau dabei, weiß als erster westlicher Journalist in das von der Sowjetarmee eroberte Deutschland zu gelangen und erlebt dort die Befreiung Berlins. Lévy stirbt 2002.