Am 16. Mai 1938 nimmt die SS den Granitsteinbruch Mauthausen, zwanzig Kilometer südwestlich von Linz, mit 30 Zivilarbeitern in Betrieb. Am 25. Mai erwirbt die SS auch die Granitsteinbruchbetriebe in Gusen, ebenfalls in der Nähe von Linz. Granit wird zu dieser Zeit in großen Mengen für die sogenannten Führerbauten benötigt. Hinzu kommt noch, dass Hitler Linz zu einer Führer-Stadt machen will, wofür auch große Mengen Granit gebraucht werden.
Am 8. August 1938 wird Mauthausen zum Konzentrationslager nach dem Prinzip Vernichtung durch Arbeit. Anfangs werden politische Häftlinge eingesperrt, darunter Spanier, die gegen Hitlers Verbündeten Franco gekämpft hatten. Später folgen Juden, Sinti und Roma, sowie sowjetische Kriegsgefangene. In den darauf folgenden Jahren werden 52 Nebenlager mit Mauthausen verbunden, das größte und berüchtigste in Gusen. Auch gibt es eine ‘Euthanasie’-Anstalt, in Hartheim.
Dass Mauthausen ein grauenvoller Ort ist, wo viele schon bald nach Ankunft den Tod finden, wird in den Niederlanden allgemein bekannt. Um die Widerstandskämpfer abzuschrecken und die Juden einzuschüchtern, droht SS-Polizeiführer Hans Rauter öffentlich mit Deportationen in das österreichische Lager.
Anfang 1941 kommen 900 niederländische jüdische Männer über Schoorl und/oder Buchenwald nach Mauthausen. Sie sterben an Unterernährung und extremer Schwerarbeit in den Steinbrüchen, die meisten innerhalb eines halben Jahres.
Mauthausen wird am 5. Mai 1945 durch die Amerikaner befreit.